Senioren-Union wirft Kfz-Versicherern Altersdiskriminierung vor

Kuckart fordert Überprüfung der Zuschläge durch Aufsichtsamt

Düsseldorf. Trotz langjähriger unfallfreier Fahrpraxis müssen ältere Autofahrer in der Kfz-Versicherung teilweise saftige Aufschläge zahlen. Der Chef der nordrhein-westfälischen Senioren-Union (SU), Leonhard Kuckart, sieht darin ein "eklatantes Beispiel für Altersdiskriminierung" und fordert eine Überprüfung der Zuschläge durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Nach Ansicht des CDU-Politikers verstoßen diese Tarife gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), das auch für privatrechtliche Versicherungsverträge gelte.

In einer heute in Düsseldorf veröffentlichten Mitteilung bezog sich Kuckart auf Beobachtungen des Vergleichsportals Verivox. Demnach zahle ein 77-Jähriger bis zu 70 Prozent mehr für seine Kfz-Versicherung als ein 47-Jähriger bei ansonsten gleichen Versicherungsmerkmalen. Ein 63-jähriger Autofahrer werde mit durchschnittlich zehn Prozent Aufschlag zur Kasse gebeten. Selbst wenn Seniorinnen und Senioren eine maximale Zahl an unfallfreien Jahren vorweisen könnten, kompensiere ihr hoher Schadensfreiheitsrabatt meist nicht den Alterszuschlag. Kuckart, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU-Vereinigung ist, bekräftigte in diesem Zusammenhang die Forderung seiner Organisation, Altersdiskriminierung im Grundgesetz zu verbieten. Der "Altersstrafzoll in der Kfz-Versicherung" sei nur ein Beispiel dafür, wie ältere Menschen nur aufgrund ihrer Lebensjahre im Alltag benachteiligt würden.